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Temporär Arbeiten – die höfliche Form des „Ghostings“?

Die folgenden 3 Sätze in diesem Artikel von 20 Minuten beschreiben einen Trend, der sich im Moment auch in der Gastrobranche beobachten lässt.

https://www.20min.ch/finance/news/story/Wenn-Mitarbeiter-statt-kuendigen-verschwinden-21084415 

In der Schweizer Arbeitswelt scheint Ghosting noch kein Trend zu sein. Personalexperte Matthias Mölleney kennt zudem keine Firma hierzulande, die einen Kündigungsservice anbietet. Allerdings gebe es in Europa den Trend, dass man nicht mehr fest angestellt sein wolle. «Vor allem Jüngere und auch qualifizierte Fachkräfte wollen häufig stundenweise bezahlt werden», sagt er zu 20 Minuten. Sie wollten dadurch mehr Freiheiten haben und nur dann arbeiten, wenn sie Lust dazu hätten.

Ungelernte und Gelernte Mitarbeitende, Fachkräfte und Kadermitarbeitende arbeiten auf „Stundenbasis“ (also temporär) um jederzeit selbst entscheiden zu können wann und wo und ob sie arbeiten möchten. Verschiedene Plattformen ermöglichen das auch. Einsätze für einzelne Stunden und Tage sind hier die Regel. Wenn es in einem Betrieb für den Arbeitnehmenden nicht mehr stimmt, nimmt der Arbeitnehmende dort keinen Einsatz mehr an. Kaum ein Arbeitsgebende fragt nach, warum dieser Mitarbeitende keine Einsätze mehr annimmt. Der Betrieb bekommt vom Mitarbeitenden dennoch seine 5 Sterne, da es ja sein könnte, dass dieser irgendwann doch wieder auf einen Einsatz in diesem Betrieb angewiesen ist. Ist das nicht die höfliche, stillschweigende und vor allem akzeptierte Form des Ghostings? Das Thema ist das gleiche: Passt ein Betrieb nicht mehr, arbeitet man dort nicht mehr. Keine Kündigung, keine Rechtfertigung, keine Erklärungen und keine mühsamen Gespräche.

Temporäre Einsätze sind sowohl Chance als auch Risiko für Arbeitnehmende und Arbeitsgebende. Je nachdem, wer die grössere Auswahl hat, sitzt am längeren Hebel. Um als Arbeitnehmende die grosse Auswahl an Arbeitsgebende zu haben, ist es wichtig, begehrt zu sein. Das erreicht man durch Kompetenz, Wissen und Können und indem man einen guten Job macht. Ausserdem ist es wichtig eine entsprechende Anzahl Arbeitsgebende zu haben, für die man laufend im Einsatz ist.

Umgekehrt ist es für Arbeitsgebende wichtig, ein begehrter und beliebter Arbeitsgebende zu sein, so hat man ständig genügend Arbeitnehmende, die gerne Einsätze annehmen.

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